Thomas
DL1ANH aus dem OV X07 Nordhausen aktivierte die Wöbelsburg
THB-192:
"Der Burgentag 2015 ist Geschichte. Vielen Dank für die Organisation.
Es war wieder ein "mächtiges Gedränge" auf den Frequenzen und es hat
mir wieder viel Spass gemacht. Das nächste Mal bin ich wieder dabei!
Eine kurze Info zu meiner heutigen Burg:
Die Wöbelsburg (THB-192) liegt am Rand der Gemeinde Hainrode am
nördlichen Rand der Hainleite. Der eigentliche Name ist "Schloss
Hainrode" sie wird aber von den Einheimischen, nach einem daneben
liegendem Bergsporn, Wöbelsburg genannt. Die Anfänge stammen aus dem
frühen 12. Jahrhundert. Seit 1531 besitzen sie die Herren von Bila bis
zum Ende des Krieges 1945. Bis 1997 war dann ein Kinderheim darin
untergebracht.
Das Schloss besteht aus drei Gebäuden mit einem angeschlossenen Park.
Heute befindet sich eine Herberge darin.
Bei dieser Mail ist ein Bild der Wöbelsburg (heute Vormittag von mir
gemacht) und ein Log-Auszug meiner QSOs.
Vielen Dank für eure Mühe mit der Auswertung und ein schönes Wochenende.
Viele Grüsse aus dem Norden von Thüringen
Thomas, DL1ANH"
Kalle DM3BJ
aus unserem OV X20
Gera berichtet von seinem "Osterburg-Erlebnis" (Osterburg in Weida
THB-010):
Wegen einer "Walpurgis-Nacht" auf der Osterburg Weida war es nicht
möglich, im Burghof "Stellung" zu beziehen. Das freundliche Angebot, in
den Burggarten auszuweichen scheiterte auch - der Wohnwagen war zu hoch
für den Torbogen. Somit zog ich auf einen freien Platz an der
Burgmauer. Der 18m-Glasfibermast wurde an einer Straßenlaterne
festgebunden und die G5RV-Antenne als inverted vee abgespannt. Damit
war der Donnerstagabend ausgelastet.
Es fing an zu regnen. Als ich in der Osterburg eventuell ein
"Walpurgis-Rostbrätchen" oder ähnliches als Abendbrot genießen wollte,
war das Tor zu - Schild dran: Walburgis-Nacht wurde vom Veranstalter
abgesagt. Also zurück in den Wohnwagen und eigene Katastrophen-Vorräte
einverleibt. Die Bohnen machten sich am 1.Mai bemerkbar. Die
Nacht war etwas unruhig, weil der Regen auf das Dach trommelte. Der
1.Mai begrüßte mich mit Sonnenschein, aber Kühle. Heizung im Wohnwagen
sprang auch nicht gleich an. Nach Frühstück aus dem Kühlschrank
(brauchte nicht in Betrieb sein!) mit heißem Kaffee folgte die
Einrichtung des Arbeitsplatzes - bei den Außentemperaturen trotz
Sonnenschein - im Wohnwagen.
Nächste Pleiten: MFJ-Booster arbeitet nicht; also Sender direkt ans
Batteriekabel. Stecker der Laptop-12 V-Stromversorgung mußte mit dem
Silberpapier aus einer Zigarettenschachtel "kontaktfreudig" gemacht
werden. Warum gibt es eigentlich Normen?
Irgendwann fand ich die Einstellung für den Tuner im Wirrwarr des
Sender-Menues. Endlich konnte es losgehen als suchende Station.
80m-Band tot, also auf 40m. Einmal drüber gedreht und die rufenden
Stationen abgearbeitet, rief ich dann selbst. Bisweilen kam ein pile up
auf, daß ich nach Nummern aufrufen mußte.
Resume: 100 Verbindungen - auch Ausland, alte Freunde getroffen; nicht
nur kalte Füße, sondern auch Spaß gehabt.
Statistik: 52 Burgen, davon 15x Thüringen, 12x Sachsen, 11x
Sachsen-Anhalt.
Am 2.Mai wird alles weggeräumt - bis zum nächsten Mal. Where we go next?
Danke an die Stadtverwaltung Weida und die Osterburg-Damen.
Vy 73 Kalle DM5G/DM3BJ
Peter DJ2AX
und
Torsten DL4APJ (beide
ebenfalls aus X20 Gera) hatten sich für
diesen Burgentag eine gemeinsame Aktivierung vorgenommen: Schloss
Thalstein in Jena (THB-084):
"Für den 14. Burgentag hatten wir uns mal wieder ein Schloss ganz in
der Nähe ausgesucht: Schloss Thalstein in Jena. Vielen ist es gar nicht
so bewusst, dass es dort ein Schloss gibt, und es liegt auch ziemlich
versteckt am nördlichen Stadtrand von Jena.
Auf dem Weg dorthin kommt man an einem Flächennaturdenkmal vorbei: dem
Erlkönig. Die Statue (anfangs eine Holzskulptur) wurde vor rd. 125
Jahren vom Gründer des Schlosses Thalstein, Wolf von Tümpling,
gestiftet. (Stichwort Tümpling: ein altes Thüringer
Adelsgeschlecht, seit mehr als 700 Jahren (!) in Thüringen nachweisbar,
und zum
Burgentag
2010 wurde THB-173 Schloss Tümpling bei Camburg durch DL4APJ
aktiviert.)
Zur Jenaer Erlkönig-Statue schreibt Wikipedia:
"Nach einer Legende soll Goethe die
Geschichte um den Erlkönig von einem Bauern im Gasthof „Grüne Tanne“
erfahren und in einem Gedicht verarbeitet haben. Der Handlungsort der
Ballade soll mit dem Standort des Denkmals identisch sein; die
Landschaft vor Ort mit ihren Bäumen und dem wie an allen Flussauen
häufig auftretenden Nebel soll im Gedicht wiederzuerkennen sein. Eine
andere, mittlerweile widerlegte Legende erzählt von einem Ritt Goethes
von Jena nach Dornburg und die Inspiration des Dichters durch die
aufsteigenden Saalenebel."
Für geologisch Interessierte sind die Felswände rund um den Erlkönig
sicher ebenfalls sehr interessant - mächtige Gipseinlagerungen zwischen
den Gesteinsschichten, alles aber relativ begrenzt nur wenige Meter um
das Erlkönig-Denkmal herum.
Doch zurück zum Schloss Thalstein: es wurde 1892 von der Familie
von Tümpling gebaut und diente bis 1960 als deren Wohnhaus. Danach
wurde es an das Fernmeldewerk Arnstadt verkauft , die es als Ferienheim
nutzten. Nach der Wende dann das übliche Schicksal: Leerstand,
beginnender Verfall - bis es vor enigen Jahren ein Jenaer Steuerberater
kaufte. Leider fehlt aber wohl bisher das nötige Kleingeld, um unter
Beachtung aller Denkmalschutzauflagen eine Sanierung durchzuführen.
Im MDR gab es vor einiger Zeit dazu einen Bericht.
Eine reichliche Woche vor dem Burgentag besichtigten wir "unser"
Schloss und machten uns mit den Gegebenheiten vertraut. Der Aufbau
einer Kurzwellen-Drahtantenne sollte kein Problem darstellen,
allerdings lies die Lage nur wenige Meter über dem Saale-Wasserspiegel
für VHF/UHF keine grossartigen Bedingungen erwarten. Lediglich Richtung
Norden bzw. Nordwesten war das Tal ein wenig offen - die Ausrichtung
der Fernsehantennen Richtung Harz deutet ebenfalls darauf hin - so dass
wir alle Hoffnungen auf Verbindungen über Relaisfunkstellen in dieser
Richtung setzen mussten.
Nachdem es bereits 27 Vorankündigungen für Thüringer Burgen gab, sollte
also ein ausreichendes Stationsangebot zur Verfügung stehen. Der
Funkbetrieb lief gut an, schon auf der Fahrt nach Jena konnten mehrere
4 Stationen gearbeitetwerden. Wir sind gegen 08:50 Uhr MESZ in
Hermsdorf gestartet, haben dann am Schloss Thalstein unsere Stationen
aufgebaut: Peter DJ2AX hatte seinen K3 (ein ufb Gerät!) und die W3DZZ
mit, ich war mit IC-820H und X-50 auf Tecadi-GFK-Mast dabei. In der
Luft waren wir jeweils mit einem unserer Clubcalls: Peter hatte DK0KTL,
ich DL0DIX, und wir haben dann im lockeren Rhythmus von ca. 30..50 min
jeweils die Plätze getauscht und waren immer abwechselnd - aber eben
gleichzeitig - von THB-084 auf KW und UKW QRV.
Selbst 70cm lief in der doch sehr bescheidenen Tal-Lage ganz brauchbar:
der Wurmberg DB0WUR auf 438.550 MHz war ausgezeichnet erreichbar, und
damit hatte man ein Stationsangebot von Bremen bis Frankfurt, von
Dortmund bis Dresden. Und die OMs waren (ausnahmsweise...) fast
durchweg sehr diszipliniert, so dass vernünftiger Funkbetrieb auch auf
den verkoppelten Relais möglich war. Geht doch, möchte man sagen, hi!
2m war von diesem Standort eher ein Reinfall: DB0THA war trotz
X-50 in 8m über Grund nur zu ahnen und kaum zu arbeiten, da gelang eher
ein QSO über DB0ERZ auf der 145.725, obwohl uns da eigentlich der
Jenzig im Rücken komplett den Weg versperrte (wahrscheinlich dann über
Reflektion am gegenüberliegenden Hang). Noch eine Handvoll Direkt-QSOs
nach Jena, Kahla, Dürrengleina, eine Verbindung in SSB nach Osterfeld -
das wars....
Kurzwelle ging dagegen wie der Teufel: auf 80m setzte zwar ab etwa
11:00 Uhr MESZ die Tagesdämpfung ein, aber auf 40m war regelrecht
Contestbetrieb angesagt. Auch wenn man eine Reihe OMs persönlich kennt
und gern noch das eine oder andere Wort gewechselt hätte, waren
Schnitte von 1 QSO/min bzw. 50...60 QSO/h normal. Heftig, aber: schön!!!
Peter hat mit DK0KTL 152 Verbindungen geloggt, im DL0DIX-Log stehen
knapp 150 QSOs, ein ufb Ergebnis, welches deutlich über den
Vorjahren liegt. Besonders aus Sachsen waren in diesem Jahr (gefühlt)
mehr Burgenstationen in der Luft als noch im vergangenen Jahr,
hervorheben möchten wir zudem die entspannte Atmosphäre in allen QSOs.
Das Wetter hat ebenfalls bestens mitgespielt, was aufgrund der teils
kräftigen gewittrigen Regenfälle der Tage vorher noch so unsere größte
Sorge war.
Vielen Dank an alle Teilnehmer in Thüringen, Sachsen-Anhalt und
Sachsen, aber auch DL-weit, die so gemeinsam mit uns einen tollen 14.
Mitteldeutschen Burgentag am 1.Mai 2015 erleben konnten.
73 und 11
Peter, DK0KTL/DJ2AX und Torsten, DL0DIX/DL4APJ"